Es ist ein tragisches Kapitel menschlicher Geschichte,
dass der Mensch sich so weit hat beeinflussen lassen,
dass er der Nahrung um so mehr traut,
je unnatürlicher und künstlicher sie ist,
und dass er sich das Misstrauen zu allen Lebensmitteln,
wie die Natur sie uns beschert,
so fest hat einpflanzen lassen, dass er eher zu Grunde geht,
als diese Haltung aufzugeben.
Dass er dieses Misstrauen zur Schöpfung selbst nicht
als unrecht und widersinnig empfindet,
ist ein Zeichen dafür, wie weit er sich duch
ständige Fehlinformation seinen Instinkt hat nehmen lassen.

Dr. M.O. Bruker

Hinein, hindurch, hinaus…

Obwohl meine Ernährung weitestgehend frei ist von tierischen Produkten, lässt sie sich für mich nicht einfach unter „vegan“ einordnen. Diese Bezeichnung fasst nur einen kleinen Teil dessen, was tatsächlich noch alles dazu gehört. Veganer mögen gemeinsam haben, dass sie keine tierischen Produkte zu sich nehmen, doch in dem was jeder einzelne stattdessen zu sich nimmt, finden sich weitläufige Unterschiede. Wenn man einer Sache bzw. Ernährungsform einen konkreten Begriff zuordnet, schließt der Verstand dadurch automatisch bestimmte Dinge ein und andere aus. Das Bild wird starr. Dies möchte ich vermeiden. Meine Ernährung ist vielfältig, vollwertig, überwiegend vegan, ganzheitlich, natürlich, kreativ, bunt, liebevoll und vieles mehr… ohne festen Namen.

Der Ernährungsdschungel ist derzeit unglaublich groß. Nicht zuletzt deshalb, da wir uns als Menschen über einen sehr langen Zeitraum so weit von der Natur entfernt haben, dass wir irgendwann unseren natürlichen Instinkt dafür, was unser Körper tatsächlich braucht und was ihm gut tut, verloren haben. Kein anderes Lebewesen auf diesem Planeten ist sich unklar darüber, was es essen soll!

suessigkeiten-l.jpg t=1351244349Wir haben uns eine Welt voller Künstlichkeit geschaffen. Künstliche Lebensmittel, künstliche Körperpflege-Produkte, künstliche Kleidung, Waren etc. Durch die Abspaltung von der Natur haben wir uns unbewusst mehr und mehr als einen von ihr getrennten Teil wahrgenommen. Künstlichkeit wurde schließlich zur Normalität. Verstand und Gefühl gerieten aus dem natürlichen Gleichgewicht, so auch die Welt um uns herum. Die Lebensmittelindustrie hielt Einzug und wir ließen uns schlummernd von ihren Produkten verführen und einlullen ohne zu bemerken, dass das, was wir zu uns nehmen, schädlich für unseren Organismus ist.

Unsere Mitbewohner die Tiere

So wie von der Natur haben wir uns auch von der Tierwelt abgespalten mit den Folgen, dass wir sie in unserer Überheblichkeit genau so zu einer künstlichen Ware degradierten, wie alles andere. Viele Menschen wachen nun aus ihrem Rosa-Wölkchen-Schlaf auf und erkennen das erschreckende Ausmaß an Zerstörung und Leid, das tagtäglich durch unsere Hand geschaffen und produziert wird.

süßes schweinchenEs ist eine Zeit, in der viele Menschen zu einem neuen Bewusstsein erwachen, das sie zurück zur Natur und auf die Suche nach dem eigenen Ursprung führt. So kehrt auch das Gefühl der Verbundenheit mit unserem Planeten Erde sowie der Tier- und Pflanzenwelt zurück. Aus diesem Empfinden heraus erwächst der natürliche Wunsch wieder mit allem in Einklang zu leben. Viele stellen dabei fest, dass sich die Art & Weise, wie sie sich über lange Zeit ernährt haben, nicht mehr stimmig anfühlt oder evtl. auch Probleme verursacht. Da beginnt so oft die Reise durch den Ernährungsdschungel…

Der Ernährungsmarkt boomt

Es kursieren derzeit unzählige Bücher, Vorträge, Studien und Ernährungstheorien da draußen. Viele davon hören sich logisch und richtig an, machen scheinbar Sinn und widersprechen sich doch oftmals gleichzeitig. Wie sich da noch zurecht finden? 

wegweiserv3Ich beobachte viele Ernährungs-bewegungen. Es herrscht ein regelrechter Hype um das Thema neues Gesundheitsbewusstsein. So positiv dies auch anmuten mag, sehe ich dabei auch viel Verwirrung & Verirrung, Identifikationen und neues Dogma. Wer sich bei der Flut an Informationen allein auf den Verstand verlässt, läuft Gefahr sich in Logik und Überzeugung zu verirren und sich bei der Wahl seiner Lebensmittel strikt auf bestimmte (scheinbare) Gesetze und Festlegungen zu versteifen. „NUR noch Bio“, „100% vegan“, „1000% roh“ …  Ich sage nicht, dass dies falsch ist. Doch ist es wichtig, sich selbst keinen Käfig zu bauen, die Tür offen zu halten und etwas Wesentliches nicht zu vergessen: unsere natürliche Intuition. Damit verbunden ist die Frage: was fühlt sich richtig für mich an, HIER und JETZT – unabhängig von allem, was ich über Ernährung WEIß? Da unsere Intuition wie auch das tiefere Verstehen unseres menschlichen Körpers jedoch lange Zeit brach lag, mag es einige Zeit dauern bis sie und das mit ihr verbundene Gefühl für unseren individuellen Organismus wieder vollständig reaktiviert sind. Das mit beiden verbundene Wissen liegt jedoch fest verankert in uns.

Ernährungsumstellung und was mit ihr einhergeht

Wenn Du Deine Ernährung verändern oder umstellen willst, bietet Dir Dein Verstand mit seinen gesammelten Informationen eine Landkarte durch den Dschungel. Deine Intuition ist der Wegweiser. Sei offen und experimentier- freudig! Verurteile Dich nicht, wenn es Phasen gibt, in denen Du Lust auf Dinge hast, die nicht in Dein Konzept passen. Geh Schritt für Schritt, bleib Beobachter wie auch Erfahrender. Es ist eine Reise und nicht zuletzt Deine ganz persönliche. Die einzig wahre Konstante im Leben ist Veränderung. Je flexibler Du auf Deiner Reise bleibst, desto mehr Freude wirst Du letztlich haben.

PantherMedia A4308083So ist es wichtig zu verstehen, dass eine Ernährungsumstellung immer ein Prozess ist und nicht von heute auf morgen funktioniert. Das Weglassen ungesunder, belastender oder gar schädlicher Lebensmittel wirkt auf allen Ebenen. Es findet dadurch automatisch eine Entgiftung statt, die nicht nur den Körper, sondern auch Seele und Geist umfasst. Nichts ist vom anderen getrennt. Somit ist es wichtig dem Körper, wie auch Dir selbst Zeit für die Umstellung zu geben. Was viele nicht sehen ist, dass es gut möglich ist, dass es Dir in den Anfängen einer Umstellung erst einmal schlechter geht obwohl Du weitaus gesündere Dinge zu Dir nimmst. Dies muss jedoch nicht heißen, dass etwas an dem falsch ist, was Du isst. Es sind lediglich natürliche Symptome, die durch die innere Reinigung auftreten. So kannst Du es durchaus als etwas Positives betrachten, das geschieht.

Das was sich zunächst als unangenehm und beschwerlich zeigen mag, ist letztlich genau das, was Du los wirst.

 

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